Wasser ist Verantwortung
Lukas Bouman
Projektleiter VSA
8. April 2025
Die Schweiz hat eine ausgezeichnete Trink- und Abwasserinfrastruktur. Das Wasser kommt in bester Qualität aus dem Hahn und aus zahlreichen öffentlichen Brunnen. Das Abwasser wird zuverlässig gereinigt, sodass wir saubere Gewässer haben. Für uns ist das selbstverständlich, aber das ist längst nicht überall so. Und da haben wir eine Verantwortung.
Was ist meine Vision für 2050? Ich stelle mir eine Schweiz vor, in der Wasserversorgungs- und Abwasserbetriebe über die nationalen Grenzen hinaus Partnerschaften eingehen, voneinander lernen und sich gegenseitig stärken. Auch wir in der Schweiz können noch von anderen Regionen lernen, zum Beispiel im Umgang mit Wasserknappheit. Der Blick über den eigenen Tellerrand ist bereichernd, bringt frischen Wind in den Berufsalltag und sorgt so für motivierte Mitarbeitende.
Ich stelle mir auch eine Schweiz vor, in der 1% der Trinkwasser- und Abwassergebühren, also etwa 30 Millionen Franken pro Jahr, oder vielleicht sogar 1% aller Steuereinnahmen in die internationale Zusammenarbeit fliessen. Wasser ist doch eine Ressource, die uns alle etwas angeht. So kann die Schweiz zu den Ländern aufschliessen, die das jetzt schon machen.
Genau diese Visionen hat sich auch die Blue Community auf die Fahnen geschrieben. Dieses Netzwerk hat das Ziel, möglichst viele Gemeinden, Wasserbetriebe und Unternehmungen zu vereinen. Ihre vier Grundsätze umfassen das Einstehen für das Menschenrecht auf Wasser- und Sanitärversorgung, dass Wasserdienstleistungen in öffentlicher Hand bleiben, dass wir Leitungswasser statt Flaschenwasser trinken und die internationale Wassersolidarität in Form von Partnerschaften oder Wasserprojekten.
Die Zukunft des Wassers ist eine Frage der Solidarität. Und die Frage ist nicht, ob wir etwas machen können, sondern ob wir es tun.
zur Person

Lukas Bouman
Projektleiter VSA
MSc in Umweltingenieurwissenschaften, ETH Zürich
Beim VSA leite ich die internationalen Projekte, damit unsere Schweizer Expertise im Abwasser- und Gewässerschutz auch über die Landesgrenzen hinaus Wirkung zeigt. Denn Wasser kennt keine Grenzen – warum sollten wir sie kennen?
Ich will dazu beitragen, dass viele internationale Projekte und langfristige Partnerschaften entstehen – voller Leidenschaft, gegenseitigem Lernen und einem gemeinsamen Ziel, nachhaltig etwas zu verändern.
ALS NÄCHSTES



